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Lettlands Küste - Slitere - 08.04.2013 20:15

Fernsehsendungen für Segler

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08.04.2013 um 20:15
auf ARD

Seit einigen Tagen herrscht Tauwetter in Kurzéme (deutsch: Kurland) im Westen Lettlands. Doch das ist nicht der Grund, warum die Bäume im Küstenwald vor der Ostsee nasse Füße haben: Biber setzen ihn unter Wasser. Sie betätigen sich als Holzfäller, um an Baumrinde heranzukommen, denn noch finden die Vegetarier kaum Grünes. Die Elch-Geweihe im Nationalpark Slitere sind auffallend klein, ein Phänomen, das in ganz Lettland beobachtet wird. Der Weißstorch hingegen kann bereits aus dem Vollen schöpfen. Viele Frösche laichen in dem gestauten Wasser. Ab und zu lässt sich auch schon mal ein Elch im Laubwald an den windgeschützten Hängen der Steilküste blicken. An deren Fuß hat sich die Luchsin bereits in die Wurfhöhle verkrochen. Die selten gewordenen Katzen, von denen in Lettland vor 80 Jahren nur im Gebiet des heutigen Nationalparks Slitere einige überlebt hatten, fühlen sich in diesem Schutzgebiet am Kap Kolka, rund 150 Kilometer westlich der Hauptstadt Riga, sichtlich wohl und danken es mit reichlich Nachwuchs. Wie auch die Biber: Mehr als 100 betätigen sich hier inzwischen wieder als Landschaftsgestalter, nachdem vor etwa 30 Jahren die großen Nager mit dem dichten Fell nach und nach in Lettland wiederangesiedelt worden waren. Schwarzstorch und Bachneunauge zählen ebenfalls zu den Bewohnern dieser Wälder, die seit vielen Jahrzehnten sich selbst überlassen bleiben. Auch den 30 bis 40 Elchen bieten sie genügend Rückzugsgebiete. Blickfang: Ein Süßwassersee im Westen des Nationalparks Slitere. Neben einem außergewöhnlichen Reichtum an seltenen Tieren und Pflanzen wartet der Slitere-Nationalpark mit einer vielgestaltigen Landschaft auf. Die Schutzzone macht nicht an der Küste halt; sie schließt einen breiten Streifen Ostsee mit ein. In den Fischerdörfern leben noch einige Liven, die zu einer der kleinsten ethnischen Gruppen Europas gehören. Im Film über die Natur und deren Schutz an Lettlands Küste wechseln sich Beobachtungen der Tiere in allen Jahreszeiten ab mit stimmungsvollen Landschaftsbildern: blühende Heideflächen, kleine Binnenseen, Moore im Morgennebel, sumpfige Wälder und nahezu unberührte Strände. Luftaufnahmen enthüllen, warum der Nationalpark gern als "geologisches Freilichtmuseum" bezeichnet wird. Wie kaum anderswo lässt sich hier die Entstehungsgeschichte der Ostsee nachvollziehen. Das Wasser des sogenannten Baltischen Sees formte während der letzten Eiszeit ein fast 30 Meter hohes Steilufer. Geologisch jünger ist ein weltweit einmaliger Landschaftskomplex: ein Wechsel zwischen alten, parallel verlaufenden Dünenwällen und ehemaligen Lagunen, teilweise mit Süßwasser gefüllt. Die Höhe der ehemaligen Steilküste nutzten die Erbauer des Slitere-Leuchtturms geschickt aus. Das Feuer funkelte zwar fünf Kilometer vor dem Meer im Binnenland, aber mehr als 100 Meter hoch – und damit weiter als jedes andere im Ostseeraum. Der Turm zieht jetzt als Museum die Besucher Kurzémes an. Den Weg in die Rigaer Bucht weist heute der Leuchtturm von Kap Kolka. Er steht etwa fünf Kilometer von der Küste entfernt im Wasser. Zwischen beiden Wahrzeichen befindet sich Lettlands einzigartiger Nationalpark Slitere.