Fernsehsendungen für Segler
21.09.2013 um 16:00
auf SR
„Die Unsterblichen haben die Erde geschaffen, aber die Holländer das Wunder ihres dem Meer abgerungenen Landes“, so ein schottischer Arzt 1692. Holland ist in Teilen ein künstliches Land, ein durch menschliches Können hergestellter Artefakt der Geographie. Im Mittelalter bestand Holland aus unendlich vielen Wasserlöchern und Seen, die bei Sturm und Regen zu einer Bedrohung der Dörfer und Städte geführt haben. Um das Jahr 1600 entdeckten die Holländer archimedische Spiralen, Schaufelräder und die Windkraft der Mühlen. Anfang des 17. Jahrhunderts wurden bereits mehr als 50 Seen trockengelegt. Von da an wurde die Gewinnung von Land zur Spezialität der Holländer.
Aufstieg Hollands mit Hilfe von Wasser
Auch der beispiellose Aufstieg der kleinen Republik der Vereinigten Provinzen hing mit dem Wasser zusammen. Nordholland war ursprünglich ein Bauern- und Fischerland, bis man die Holzsägemühle erfand. Nordwestlich von Amsterdam entstand das Weltzentrum der holzverarbeitenden Industrie. Davon profitieren vor allem die Schiffsbauer.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde die Handelsgesellschaft „Vereinigte Ostindien Compagnie“ gegründet, die erste Aktiengesellschaft der Welt, Holland wurde zur überlegenen Seemacht und konnte das Handelsmonopol der Spanier und Portugiesen brechen. Die Holländer gründeten Faktoreien von Jakarta bis Paramaribo und bauten ihr Kolonialreich auf.