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Heimathafen - 09.10.2013 15:45

Fernsehsendungen für Segler

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09.10.2013 um 15:45
auf arte

Die norditalienische Stadt Venedig lockt mit ihren schaukelnden Gondeln und romantischen Sonnenuntergängen, ihrem ganz eigenen Licht und flatternden Tauben nicht enden wollende Touristenströme an. Doch wie sieht das wahre Gesicht der Hafenstadt aus, jenseits von Kanälen, Markusplatz und Dogenpalast, das zwar jeder sehen kann, aber keiner wirklich wahrnimmt?


In Venedig ticken die Uhren anders. Hier bestimmen die Gezeiten den Tagesablauf und die Kanäle das Stadtbild. Die Schönheit dieser Hafenstadt entsteht aus dem Zusammenspiel von Stein, Wasser und Mensch. Tausend Jahre lang war Venedig eine Handelsstadt, deren Macht und Reichtum untrennbar mit dem Meer verbunden waren. Zahlreiche Händler, Handwerker, Seeleute - Griechen, Deutsche, Armenier, Ägypter, Türken und Juden - hatten dort jeweils ihre eigenen Viertel, Lager und Geschäfte.


Der Untergrund der Stadt, die auf Holzpfählen errichtet ist, besteht aus einem dichten Wald - einer "Biberrepublik", wie Goethe es einst nannte. Doch wie lange kann sich diese einzigartige Stadt noch halten, die regelmäßig dem Aqua alta, dem Hochwasser ausgesetzt ist. Um den die Bausubstanz angreifenden Auswirkungen der starken Gezeiten Einhalt zu gebieten, haben Ingenieure ein System beweglicher Dämme erdacht, das Venedig schützen soll. Die Kosten für das Projekt M.O.S.E. (Abkürzung für "Modulo Sperimentale Elettromeccanico"), im Volksmund "Moses" genannt, denn schließlich geht es darum, das Meer zu spalten, werden auf 5,6 Milliarden Dollar geschätzt und es soll 2014 abgeschlossen sein.


Seit dem 20. Jahrhundert besitzt der Hafen eine wichtige Bedeutung für Kreuzfahrtschiffe in der Adria und im Mittelmeer. Der Tourismus gehört schon seit dem 14. Jahrhundert zu Venedig, heute ist die Stadt mit ihren jährlich 21 Millionen Besuchern eines der beliebtesten Reiseziele der Welt. Doch von den Touristenmassen geht eine größere Gefahr aus als von den Überschwemmungen, meinen die rund 60.000 Venezianer. Die leben erst nach 17.00 Uhr auf. Wenn die Tagesbesucher abgereist sind, finden sie zurück zu der charakteristischen Stille, die für die autofreie Stadt so typisch ist.