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Länder - Menschen - Abenteuer: Schwedens Westküste - 26.09.2013 21:00

Fernsehsendungen für Segler

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26.09.2013 um 21:00
auf NDR


Die Inseln vor Schwedens Westküste sehen aus, als seien sie von Riesenhand wahllos ins Meer geworfen. Die Küste von Göteborg bis zur Grenze Norwegens ist eine beeindruckende Landschaft. Segler schätzen das Revier wegen der vielen kleinen Buchten und Fjorde, in denen man sicher Anker werfen kann. Naturbegeisterte lieben die eigenartigen Felsformationen, die den Schären im Westen eine ganz besondere Atmosphäre geben. Die Küste ist karg, Wälder findet man in Meeresnähe kaum. 

Johanna Granat schaut am liebsten aus der Vogelperspektive auf ihr Zuhause. Die 27-Jährige will unbedingt Pilotin werden. Ihre Lieblingsstrecke für die Flugstunden führt sie von Göteborg nach Norden. In einem Flugzeug über die Inseln zu fliegen - das bedeutet für sie absolute Freiheit.



Pia Hansson und ihr Mann Mikael leben ihren Traum dagegen nicht in der Luft, sondern auf einer kleinen Insel, auf Väderöarna. Früher war Väderöarna eine Lotsenstation; hier lebten fünf Familien in absoluter Abgeschiedenheit. Vor zehn Jahren haben Pia und Mikael eines der Häuser gekauft und zu einem kleinen Hotel umgebaut. Seitdem es sogar Duschen und Toiletten gibt, kommen ihre Gäste das ganze Jahr über. Aber bitte nicht zu viele! Vor allem Pia liebt die Ruhe auf ihrer Insel, wenn sie stundenlang auf ihrem Lieblingsfelsen sitzt, die Möwen und das Meer betrachtet. Dass es auf Väderöarna kaum Vegetation gibt, macht Pia und Mikael nichts aus. "Das ist das Flair der Westküste", sagt Mikael.

Etwas weiter nördlich im Örtchen Grebbestad hat Ola Dahlman sein berufliches Auskommen mit dem gefunden, was im Meer wächst und gedeiht: Seetang. Davon gibt es reichlich, und Ola backt damit Tang-Knäckebrot. Vor neun Jahren hat er seine Geschäftsidee in die Tat umgesetzt, inzwischen wird sein würziges Knäckebrot bis in die Hauptstadt Stockholm verkauft. Tang-Knäcke enthält besonders viele Vitamine, ist reich an Mineralien und Spurenelementen. Ola taucht einmal in der Woche vor der Küste und holt bis zu 100 Kilo Tang ins Boot. Dann muss das Seegras einen Tag lang trocknen, bevor es gemahlen und verbacken wird.

Auch rund um die Insel Ursholmen wächst der Seetang. Hier ist es allerdings verboten, die Pflanzen abzuschneiden, denn Ursholmen liegt im Nationalpark "Kosterhavet" nahe der norwegischen Grenze. Tero Härkönen ist hier im Einsatz. Der Meeresbiologe ist eine Kapazität unter den Seehundforschern. Tausend Tiere leben im Nationalpark, der Meeresbiologe beobachtet sie den ganzen Sommer. Er will wissen, warum vor zehn Jahren mehr als 10.000 Seehunde in der Ostsee an einem Virus starben. Bis heute hat sich der Bestand nicht vollständig erholt. Rund um Ursholmen finden sich inzwischen aber wieder reichlich Seehunde. Vor allem die vielen Jungtiere machen Tero Härkönen zuversichtlich. Ansonsten hält es der 62-Jährige wie Viele an der schwedischen Westküste: Er genießt die Ruhe auf seiner Insel, wenn er abends am Lagerfeuer für seinen Assistenten und sich kocht. Strom gibt es nicht im Basislager der Seehundforscher, aber darauf verzichtet er gern angesichts der großartigen Natur.