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Die Küsten des Nordens: Vom Darß nach Usedom - 21.07.2013 14:00

Fernsehsendungen für Segler

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21.07.2013 um 14:00
auf NDR

Die Boddenlandschaft ist aus der letzten Eiszeit entstanden. An der Steilküste von Wustrow sucht Jürgen Gründling seit seiner Kindheit nach Bernstein. Er hat über die Jahrzehnte ein gutes Gespür entwickelt, wo das "Gold der Ostsee" zu finden ist. Im Dörfchen Ahrenshoop treffen bis heute Tradition und Kunst aufeinander. Hier gibt es noch den alten Brauch des Tonnenabschlagens. Die Dorfbewohner treten zu Pferd gegeneinander an, um ein Heringsfass zu zerschlagen.

Claudia Glindemann war die erste Frau, die diesen Wettkampf gewonnen hat, und will ihren Titel diesmal verteidigen. Klangkünstler Lutz Gerlach fängt an der Darßer Küste die Stimmen des Meeres ein. Das Pfeifen des Windes, das Rauschen der Wellen und Möwengeschrei fließen in seine musikalischen Kreationen ein.

Die Reise mit dem Hubschrauber entlang der Küsten führt weiter nach Prerow. Dort schnitzen die Brüder Roloff die traditionellen Darßer Türen. Die bunten Haustüren prägen das Bild der Dörfer auf der Halbinsel. In den Boddengewässern sammeln sich abends die Kraniche, die dort auf ihrem Weg nach Süden rasten. Im September, wenn Tausende Kraniche am Himmel zu sehen sind, zieht es die Ornithologin Silke Fregin nach Groß Mohrdorf. Dort beobachtet sie die großen und anmutigen Vögel.

Rügen, die Insel der endlosen Sandstrände und berühmten Kreidefelsen, ist das Ziel der nächsten Etappe. In Prora wirft eine fünf Kilometer lange Ruine aus der NS-Zeit ihre Schatten auf den Strand. Sie war damals als größte Ferienanlage der Welt für 20.000 Urlauber geplant; bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden die Bauarbeiten gestoppt. Nun stehen die Gebäude unter Denkmalschutz und dürfen nicht abgerissen werden.

Die weißen Häuser, die die Bäderarchitektur von Binz charakterisieren, strahlen aus der Luft betrachtet besonders hell. Ein schwäbischer Sternekoch versorgt dort seine Gäste mit Gerichten von fangfrischem Ostseefisch. Diese haben ihm und seinem Strandrestaurant in Binz und einen Michelin-Stern eingebracht, der erste, der an ein Lokal auf der Insel Rügen vergeben wurde.

Weiter im Süden der Insel trennt ein Wasserlauf Moritzdorf vom Nachbarort Baabe. Wer ans andere Ufer möchte, ist auf eine Fähre angewiesen. Sie wird noch mit Muskelkraft betrieben. Der Dampfzug "Rasender Roland" ist nicht nur bei Touristen ein beliebtes Verkehrsmittel. Mit dieser Bäderbahn lässt eine andere Dimension des Reisens neu entdecken.

Zur Insel Vilm haben nur wenige Menschen Zutritt. Seit 1990 bildet sie eine der Kernzonen des Biosphärenreservates Südost-Rügen. Einst suchten hier Künstler wie der Maler Caspar David Friedrich nach Motiven; für den Partei- und Staatschef der DDR Erich Honecker war die Insel Urlaubsort. Heutzutage nutzt ein Fotograf die ursprüngliche Landschaft für Aufnahmen mit seiner Camera obscura.

Über den Greifswalder Bodden geht es weiter nach Lubmin, vorbei am einstigen Stolz der DDR-Energiewirtschaft, dem Kernkraftwerk Greifswald. In der Ostsee vor Lubmin wird ein schwedisches Wrack gehoben, das hier 1715 versenkt wurde und nun der Ostseepipeline zwischen Russland und Deutschland im Weg liegt. Die Reise entlang der Ostseeküste endet mit Aufnahmen vom majestätischen Flug der Seeadler, die auf der Insel Usedom überlebt haben.