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Inselgeschichten: Juist - Die schlanke Schöne - 15.07.2013 16:10

Fernsehsendungen für Segler

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15.07.2013 um 16:10
auf NDR

Fast ähnelt Juist einer Sandbank. Flach liegt die Insel in der Nordsee, so, als könne sie jederzeit vom Meer überspült werden. Genau das ist in den in vergangenen Jahrhunderten mehrfach geschehen. Sturmfluten zerstörten Häuser und Kirchen, Menschen ertranken. 1651 schwappte die "Petriflut" über die Insel, Juist wurde zweigeteilt - für fast 300 Jahre. In mühevoller Arbeit schütteten die Insulaner Sanddämme auf, schlossen so den Riss und die Insel war wieder eine Einheit.

Zurück blieb der Hammersee. Der Salzgehalt im Wasser verschwand allmählich, nun ist der See ein Süßwasserrefugium für unzählige Vogelarten. Im Westen, dort wo Wattenmeer und offene See aufeinander treffen, liegt das Billriff. Es ist eine wüstenähnliche Sandfläche, die nur bei Ebbe aus dem Meer auftaucht. Das Gebiet darf ausschließlich mit kundigen Führern und höchstens an seinem Rand betreten werden. Nicht nur wegen des Naturschutzes, sondern auch, weil es dort Treibsand gibt, der zur lebensgefährlichen Falle werden kann.

Wie alle Ostfriesischen Inseln "wandert" auch Juist von Nord nach Süd und von West nach Ost. Die Flut spült ganze Teile des Strandes und der Dünen fort, jährlich müssen deshalb künstliche Sandberge aufwendig neu aufgeschüttet werden. Dadurch verändert sich die Insel ständig. Mitarbeiter des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer beobachten mit Sorge, dass der Meeresspiegel ansteigt und Sturmfluten zunehmen. 92.000 Touristen kommen jedes Jahr nach Juist, 1.700 Einheimische leben ständig hier. Alle bewegen sich mit Rädern, Pferden oder zu Fuß auf der Insel. Autofahren ist strikt verboten.

Die Geschichte der Insel, ihre geografischen Veränderungen und das in der Vergangenheit oft entbehrungsreiche Leben der Inselbewohner wird anhand von Naturaufnahmen und historischen Dokumenten in diesem Film erzählt. Einheimische schildern ihren heutigen Alltag, Naturschützer und Klimaforscher kommen zu Wort. Zusammen mit ihnen allen blicken Hanna Legatis und ihr Team auf die Zukunft der Insel, auf das Leben in einem Naturparadies, das mit großem Engagement geschützt werden muss. Gedreht wurde zu unterschiedlichen Jahreszeiten, im Sommer und im Winter. So sind die gegensätzlichen "Gesichter der Insel" zu erkennen, erfrischend und klar, lieblich, quirlig und voller Touristen, aber auch beeindruckend rau. Und wenn die Insulaner nahezu unter sich sind, lassen sie den Betrachter auch sehr viel näher an sich heran.