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mareTV: Die Lübecker Bucht - 17.05.2013 15:15

Fernsehsendungen für Segler

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17.05.2013 um 15:15
auf NDR

Wenn die Saison an der Lübecker Bucht beginnt, ist die Küstenautobahn A1 dorthin meist verstopft. Die Strandkorbvermieter Anja und Norbert Babies aus Travemünde verfolgen jeden Tag besorgt den Wetterbericht. Bei "Schietwetter" läuft das Geschäft nicht, denn hier setzt man voll auf Sonne.

Simone Frömming und Wolf Malten freuen sich, wenn die Sonne nicht scheint. Denn dann strömen die Besucher in ihr Lübecker Wasser Marionetten Theater. Es ist weltweit das einzige, in dem die Puppen in einem 3.000-Liter-Becken auf die Bühne kommen. Das Geheimnis der an Fäden schwebenden Wasserwesen: Silikon, ihr größter Feind: Kalk.

Die Wasser-Hindernisse auf den Golfplätzen der Lübecker Bucht sind das Einsatzgebiet des Golfballtauchers Sascha Kruse. Was für die Golfer ein Schlag ins Wasser ist, ist für ihn Existenzgrundlage: Er fischt die Bälle aus den Teichen, wäscht sie zu Hause in einer umgebauten Waschmaschine und verkauft sie.

Für Bernd Wigger und seine Crew von der Bundespolizei beginnt jeder Hubschrauberflug mit dem Anlegen des Überlebensanzuges. Das Kleidungsstück bläst sich im Ernstfall in Windeseile auf und sichert so das Überleben bei einer Notwasserung. Wiggers Revier ist die gesamte Mecklenburger Bucht bis nach Lübeck-Travemünde. Die Männer der Fliegerstaffel halten nach Schiffen Ausschau, die illegal Öl oder Schadstoffe ablassen. Mit ihrer hoch auflösenden Bordkamera kommen sie nahezu jedem Umweltsünder auf die Spur.

Der Hafen von Niendorf ist fest in Fischerhand. Besser gesagt, in der Hand der Fischerfrauen. In kleinen Holzbuden verkaufen sie den Fisch, den ihre Männer von der nächtlichen Fangfahrt mitgebracht haben. Christa Krüger kennt sich mit jedem Ostseefisch bestens aus. Dabei stammt sie aus Nordrhein-Westfalen und ist gelernte Krankenschwester. Doch in beiden Berufen darf man nicht zimperlich sein. Und so filetiert sie fein säuberlich um fünf Uhr morgens dicke Dorsche. Wie lange sie das noch tun kann, ist ungewiss. Von ehemals 60 Kuttern sind gerade einmal drei übrig geblieben. Asiatischer Pangasius und die europäische Fischereipolitik machen den Niendorfer Fischern das Leben schwer.

Ein paar Kilometer weiter östlich, auf der Halbinsel Priwall vor Travemünde, verlief früher die deutsch-deutsche Grenze. Westdeutsche tummelten sich zu der Zeit halbnackt auf dem breiten Sandstrand, für die Bewohner des realsozialistischen Teils der Lübecker Bucht war dort Sperrgebiet! Hans Jahnke hat sein ganzes Leben in dem Dörfchen Pötenitz im "Niemandsland" hinter den Grenzanlagen verbracht. Mit der Wende kam der lang ersehnte Strandzugang. "Blühende Landschaften" sind in Pötenitz aber nicht entstanden. Im Gegenteil: Das kleine Schloss von Pötenitz sollte zwar zum Hotel umgebaut werden, um so den Ort aus dem "Dornröschenschlaf" zu wecken - aber es geschah nichts. Jahnke sah als ehemaliger Bürgermeister Investoren kommen und gehen. Inzwischen ist das Schloss komplett zugewuchert. Jahnke ist der Einzige, der noch Zutritt hat. Aber Schlossherr wollte er eigentlich nie werden.