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Rätsel der Berge: Montblanc - 04.01.2015 20:15

Fernsehsendungen für Segler

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04.01.2015 um 20:15
auf PHOENIX

Gefahr im Gletscher


Der Tsunami, der aus dem Gletscher kommt – was wie ein reißerischer Spielfilmtitel klingt, ist die begründete Sorge von Wissenschaftlern vor einer "neuen", alpinen Gefahr. Die dichtbesiedelten Täler der Alpen werden nämlich von einer Naturkatastrophe bedroht, wie man sie bislang noch gar nicht kennt, den "poches d'eau", zu deutsch: Wassertaschen.


Das Phänomen dieser riesigen Schmelzwasserseen im Innern von Gletschern ist so gut wie unerforscht, die vom Eis eingeschlossenen Wassermassen bewegen sich - mit Radar nur schwer zu orten - mit dem Gletscher langsam nach unten. Normalerweise entleeren sie sich auf diesem Weg, was passiert aber, wenn das nicht stattfindet?


Lediglich ein solcher Fall ist bislang in Europa aktenkundig: am Fuß des Montblanc ereignete sich die größte Naturkatastrophe im Alpenraum und dennoch – bis heute ist sie so gut wie unbekannt. Am 11. Juli 1892 hatte eine Flutwelle das ganze Kurgebiet des kleinen Städtchens St. Gervais mitgerissen. In 3.200 Meter Höhe hatte ein solcher Schmelzwassersee im Innern des Tête-Rousse-Gletschers explosionsartig die obere Eisschicht weggesprengt, in einer zigmeterdicken Fontäne schoss Wasser heraus und baute sich innerhalb von Stunden zu einer gewaltige Wasserwand auf, die unbemerkt durch die Nacht nach unten wälzte: 200 Opfer forderte diese glaziale Killerwelle.


Die globale Erwärmung mit dem Abschmelzen der Alpengletscher sorgt nun dafür, dass dieser Typ Naturkatastrophe Konjunktur haben könnte, so befürchten Gletscherforscher. Am Montblanc versuchte ein deutsch-französisches Wissenschaftlerteam – darunter der deutsche Biologe und Fotograf Carsten Peter – mehr über die geheimnisvollen „poches d'eau“ zu erfahren.