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Kuba - Juwel der Karibik - 07.05.2014 17:40

Fernsehsendungen für Segler

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07.05.2014 um 17:40
auf 3sat

Kuba - Juwel der Karibik


Kuba ist nicht nur die größte der Karibischen Inseln, sondern auch jene mit den größten Geheimnissen. Das Hinterland der Hauptstadt Havanna ist noch wild und voller Überraschungen. Zum Beispiel und vor allem im Bereich der Fauna ist Kuba einzigartig.


Kuba beherbergt neben einer Reihe von endemischen Arten auch den kleinsten Vogel, den kleinsten Frosch und die aggressivsten Krokodile der Welt. Doch wie kamen diese Tiere auf die Insel?


Die Landung Columbus


Der bekannte Teil der kubanischen Geschichte beginnt 1492 mit der Landung Columbus. Sie läutete die spanische Kolonialzeit ein, die das Antlitz des alten Havanna bis jetzt prägt. Für die heutigen, modernen Zeiten stehen Revolution, Kommunismus, das Regime Fidel Castros und zahllose alte "Ami-Schlitten". Jahr für Jahr locken Musik, Tabak und Tropensonne Tausende Touristen aus aller Welt auf die Insel. Doch kaum einem offenbart sich das wilde Kuba jenseits der Strände: eine unbekannte Welt mit einer langen und faszinierenden Geschichte.


Das aggressivste Krokodil der Welt


Die Korallenriffe vor der Insel sollen die besten Fischgründe in der Karibik sein, denn seit der Revolution im Jahr 1959 sind die Hoheitsgewässer Kubas für die internationalen Fischereiflotten gesperrt. In den glasklaren Gewässern tummeln sich bizarre Rifffische und Haie, die erahnen lassen, wie die gesamte Karibik noch vor relativ kurzer Zeit ausgesehen haben muss.

Doch die Meerestiere sind relativ junge Kubaner, da die heutigen Riffe erst nach Ende der letzten Eiszeit entstanden sind. Während der Eiszeit war ein großer Teil des Wassers auf der Erde in Gletschern eingeschlossen und der Meeresspiegel viel tiefer als heute. Damals war Kuba eine größere und breitere Insel. An Stelle der heutigen Riffe erstreckten sich ausgedehnte Süßwassersümpfe. Hier entwickelte sich vor rund zwei Millionen Jahren das Rautenkrokodil. Diese Panzerechse wird fast vier Meter lang und 130 Kilogramm schwer. Sie hat den Ruf, das aggressivste Krokodil der Welt zu sein, und eine ausgeprägte Vorliebe für Hutiacongas, eine kubanische Baumratte.


Bizarre Vogelwelt


Auch die Vogelwelt Kubas kann mit bizarren Besonderheiten aufwarten: Rund 20 Arten existieren nur auf dem karibischen Eiland und nirgendwo sonst auf der Erde. Ihre Vorfahren, typische Waldbewohner, waren die perfekten Pioniere. Sie waren ausgezeichnete Flieger und konnten die Insel leicht erreichen. Doch einmal angelangt, rührten sie sich nicht mehr vom Fleck und blieben in den Wäldern. Im Lauf der Zeit wurden aus diesen Einwanderern echte Kubaner wie der Nationalvogel der Insel, der Kubatrogon.

Die Bienenelfe ist ebenfalls ein gefiedertes Juwel. Dieser Kolibri ist mit fünf Zentimeter Länge der kleinste Vogel der Welt und etwa so groß wie eine Libelle. Seine Flügel schlagen 200 Mal in der Sekunde, sein Herz 1.000 Mal pro Minute.


Landkrabben-Invasion


Zu den größten Überraschungen gehören Kubas Landkrabben, die zu Beginn der Regenzeit ganze Landstriche überziehen, wenn Abermillionen Tiere in nicht enden wollenden Kolonnen aus dem Wald marschieren. Sie sind im Lauf der Evolution richtige Landtiere geworden, doch wie ihre Vorfahren im Meer laichen sie im Ozean ab. Der Drang zu laichen, ist so stark, dass nichts den Zug aufhalten kann. Mauern und Straßen sind dann ebenso wenig ein Hindernis wie Hotelanlagen. Die Küstengewässer verwandeln sich binnen weniger Tage in eine Suppe aus Krabbenlarven, und für ein paar Wochen ist die berühmte Schweinebucht fest in der Hand von Milliarden Babykrabben.


Auf Kuba existieren mehr als 30 verschiedene Fledermausarten, darunter auch die kleinste Fledermausart der Welt, die ebenfalls nur hier lebt. Wie sie konnten auch die Leguane eine Reihe von Besonderheiten entwickeln. Heute beherbergt Kuba an die 55 Arten von Anolis-Leguanen, die allesamt unterschiedliche Lebensräume besiedeln. Auch ein kubanischer Frosch, der erst 1996 entdeckt wurde, verfügt über das kubanische Charakteristikum. In einer Familie kleiner Frösche ist er der kleinste, eigentlich das kleinste vierbeinige Lebewesen der Welt. Ein erwachsenes Tier ist kaum neun Millimeter groß und hat leicht auf einem Daumennagel Platz.


Vor Millionen von Jahren eingewandert


Kubas Frösche hüpften wahrscheinlich vor rund 70 Millionen Jahren an Bord, als Kuba noch viel näher am amerikanischen Kontinent lag. Doch die Insel war schon lange davor in Bewegung, denn von den Kräften der Plattentektonik befördert driftete Kuba aus dem Pazifik in die Karibik. Der Riesenzackenbarsch ist heute in der Karibik ebenso wie im Pazifik zu finden. Seine Ahnen könnten also vor langer Zeit auch in Kubas pazifischen Gewässern existiert haben.


Die Flamingos könnten zu den ersten Küstenbewohnern Kubas gezählt haben. Sie können auf eine 50 Millionen Jahre alte Geschichte zurückblicken und brüten auch heute noch in gigantischen Kolonien auf dem Eiland. Doch eines ist gewiss: Kein Landtier kann den Titel des ältesten Kubaners für sich beanspruchen. Diese Auszeichnung muss an ein Geschöpf gehen, das bereits das ursprüngliche Kuba besucht hat, als es noch fast 1.000 Kilometer weit draußen im Pazifik von den vulkanischen Kräften der Erde geformt wurde. Die Abgeschiedenheit und die fehlenden Landtiere müssen perfekt für diesen ersten Kubaner gewesen sein, der nichts anderes brauchte als einen Sandstrand - die Suppenschildkröte.

Die Geschichte der wilden Karibikinsel geht über 100 Millionen Jahre zurück. Während das Eiland aus dem Pazifik in die Karibik driftete, stiegen immer mehr Pioniere zu. Sie alle haben die Insel zu dem gemacht, was sie heute ist - das wilde Juwel der Karibik.