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mareTV: Winter am Meer - Die schönsten Geschichten - 02.02.2014 20:15

Fernsehsendungen für Segler

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02.02.2014 um 20:15
auf NDR

mareTV: Winter am Meer - Die schönsten Geschichten


Die besten Geschichten aus "mareTV" über die kalte Jahreszeit an den Küsten der Welt: Dann wird in Estland die Ostsee zur Autostraße, in Kanada sitzen Eisfischer in beheizten, fahrbaren Fischerhütten, in Island essen die Menschen vergammelten Rochen zur Weihnacht. In der Antarktis hingegen freuen sich die Forscher, dass Hühnereier jahrelang frisch bleiben, in Grönland bauen Jäger noch immer Iglus aus Eis und finnische Lotsen erreichen zu Fuß die Frachtschiffe im Meerbusen.


Wenn die Ostsee vor Estland komplett zufriert, verfällt dort niemand in den Winterschlaf. Dann eröffnen die Esten die längste Eisstraße Europas. 26 Kilometer ist sie lang, vom Festland bis zur Insel Hiiumaa. Raido Randmaa wird extra vom Straßenbauamt als Eisstraßenmeister abgestellt. Er sorgt dafür, dass sich die Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten. Anschnallen verboten!, ist das oberste Gebot, denn falls man im Eis einbrechen sollte, muss man so schnell wie möglich aus dem Auto heraus. Genauso wichtig ist der Abstand zum Vordermann: es müssen mindestens 250 Meter sein, damit das Eis nicht zu sehr belastet wird.


Die Isländer haben, aus kontinentaler Perspektive gesehen, recht eigentümliche kulinarische Vorlieben im Winter. Halb verrotteten Rochen zum Beispiel lieben die Menschen dort zur Weihnachtszeit. Er soll aber sehr gesund sein, genauso wie der fermentierte Eishai, den auch hartgesottene Isländer nur mit Schnaps hinunterbekommen. In Finnland, an der Nordspitze des Bottnischen Meerbusens, gleiten die Lotsen von der Station in Kemi mit dem propellerbetriebenen Hydrokopter zu ihren Kunden, den Frachter-Kapitänen, hinaus. Bei minus 30 Grad Celsius geht es die letzten Meter weiter zu Fuß zum Schiff. Für ihren harten Job bekommen die Männer gutes Geld und werden auch sonst reich entlohnt: Es ist so kalt, dass die Eiskristalle in der Luft glitzern.

In der Antarktis bleiben Eier nahezu ewig frisch und genießbar. Der Koch Günther Ennulat hatte bei der ersten Überwinterung eines bundesdeutschen Forschungsteams im ewigen Eis eine Super-8-Kamera dabei. Denn sonst hätte wohl niemand in der Heimat das "Frischhaltewunder" geglaubt: So reichte eine einzige Eierlieferung für drei Jahre! 1981 wurde in der Arktis die Georg-von-Neumayer-Station des Alfred-Wegener-Instituts errichtet . Zwei lange Stahlröhren, vollgepackt mit wissenschaftlichen Geräten, wurden tief im Schnee vergraben. Sieben Männer, die sich bis dahin nicht kannten, mussten mindestens ein Jahr dort ausharren, bis das nächste Schiff sie wieder abholte.


"Genau hier war es", sagt Jean-Paul Mailhot. "Hier hat mein Vater einen großen Eisblock herausgehauen und darunter waren tatsächlich Fische." Das war 1938 in Kanada am Sankt-Lorenz-Strom. Seitdem pilgern aus der ganzen Welt Angler nach Sainte-Anne-de-la-Pérade. Im Winter gehört der Strom den Eisfischern. Alle wollen den Poulamon, wie der kleine Kabeljau hier heißt, fangen. Eisangeln de luxe: Die "Petrijünger" sind mit fahrbaren Fischerhütten angerückt und haben es sich auf dem zugefrorenen Fluss mit Heizung, Stromanschluss und Sitzgruppe nett eingerichtet.


Alle drei bis vier Jahre friert sogar der Greifswalder Bodden zu. Auf der kleinen Insel Koos leistet dann Jäger Ronald Abraham "Winterdienst". Im Schnee sucht er nach frischen Spuren, denn jetzt können Füchse übers Eis laufen. Und dann ist die Vogelwelt von Koos in Gefahr.


Im grönländischen Qaanaaq ist Eis ganz normal. "mareTV" taucht in den Alltag im nördlichsten Dorf der Welt ein. 500 Menschen leben hier, für die Jagd bauen sie sogar noch Iglus.