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Von der Bürofront zur Seefront - Argos Pressetörn Sardinien

26.10.2022

Auf nach Portisco

Unsere Crew

© Bina Herrmann / drohnen-camp.de

Bereit zum Aufbruch springe ich, Anne, für meinen kurzfristig erkrankten Kollegen Andreas ein. Mein unerwarteter Auftrag: Begleitung des ARGOS-Pressetörns nach Sardinien, Costa Smeralda. Alles muss ganz schnell gehen. KEINE Zeit zum Nachdenken. Dies lässt mich meine Flugangst vergessen. Entführt aus meinem Büroalltag erwartet mich ein spannendes Abenteuer. „Die Dinge auf mich zukommen lassen“ ist mein Motto. Ich verlasse mich auf meine in der Touristik gesammelte Außendiensterfahrung und auf die Bereitschaft, mich auf bevorstehende Situationen des einwöchigen Törns einzulassen.

Schon landet die „Biene Maja“- ein bekanntes Condor-Flugzeug - in Olbia. Von dort ist es nur ein Katzensprung zum Ausgangshafen Portisco. Die Mitarbeiter der international operierenden Charterfirma Kiriacoulis, die uns dankenswerter Weise die Yacht zur Verfügung gestellt hat, führen ein vorzeitiges Check-In auf der Sun Loft 47 namens VEGA durch. Kabinenaufteilung, (2 Doppelbugkabinen, zwei seitliche Stockbettkabinen und 2 über das Cockpit zu erreichende Doppelkabinen), Gepäck verstauen, Erstbesprechung und Ortsbegehung stehen an. Das Captain’s Dinner bereits am ersten Abend? Aber ja! Die beste Gelegenheit, alle Teilnehmer - vor allem die Bloggerinnen Tanja, Marion, Synke, Bina sowie Eva mit Georg - kennenzulernen. Besser kann die Wahl des Restaurants Su Cubone mit typisch sardischen Spezialitäten kaum sein: ein kulinarischer Volltreffer!

Leinen Los ins Abenteuer

Ich am Steuer - freilich nur fürs Foto

© Marion Schäfer / escape from reality

Nach der ersten Nacht im Hafen heißt es am Folgemorgen unter der ARGOS-Flagge „Leinen Los“. Welch ein beruhigendes Gefühl, mit der geballte Segelweisheit des erfahrenen Schiffsführers Bernhard und dem jungen aufmerksamen Co-Skipper Simon an Bord zu sein. Die Wellen zischen, Segel setzen, sich vom Wind und dem milden mediterranen Herbstklima verwöhnen lassen: Traumhaft! Zeit für eine Foto-Session an der Cala di Volpe vorbei am Elefantenstrand, der Spiagga Dell’Elefante, wird in der zweiten Nacht in der Bucht von Porto Palma / Isola di Caprera der Anker geworfen. Die arbeitsintensive Saison hinter sich lassen und dass Hier und Jetzt an Bord genießen ist mein Bestreben. Draußen im Außenwohnzimmer schlafen, das ist mein Wunsch. Jedoch wird mein nächtlicher Campingausflug abrupt unterbrochen. In derselben Nacht kracht ein heftiges Gewitter nieder. Selbst ein echter Seemann hat bei solchen Wetterbedingungen kaum eine Chance, in die vordere enge Skipperkabine hineinzuklettern. Diese ist für Gäste nicht geeignet, kann aber als zusätzlicher Stauraum genutzt werden. Zur Sicherheit deshalb sofort unter Deck in meine Stockbett-Koje. Blitze und grollender Donner. Ein starker Regen prasselt an die Luken. Das Wetter kann jetzt nur noch besser werden. Versprochen!

Tropfen, Nässe! Viel Wasser drückt auf das Sonnendach unserer Jeanneau SunLoft 47. Na und? Im Nullkommanichts sind durch viele einsatzwillige Hände alle Regenspuren beseitigt. Nach einem stärkenden Bordfrühstück nehmen wir Kurs in Richtung Norden, Fotoausrüstung, Equipment jeglicher Art und eine Drohne zum Flugeinsatz bereit. Alle Pressemitarbeiter startklar. Für mich komplettes Neuland, journalistischen Profis, Bloggerinnen und Autorinnen zu begegnen. Spannung hoch drei! In neue Welten eintauchen, denn in jedem Alter lernt man hinzu. Aufregend! 

Auf nach Korsika

"Skyline" von Bonifacio

© Marion Schäfer / escape from reality

Nach Auslaufen steht die etwa 4-stündige Überfahrt nach Korsika bevor! Schon von weitem sind die aneinander gereihten Häuser und die majestätisch thronende Festung der Altstadt von Bonifacio auf der Steilküste zu erkennen. Welch eine atemberaubende Kulisse auf Korsikas südliche Felsküste! Ein unvergesslicher Anblick auf dieses weltberühmte Postkartenmotiv! In dem von Seglern beliebten versteckten korsischen Hafen der einstigen Piratenstadt angekommen ist ein reges Treiben zu beobachten: An- und Ablegemanöver, das Eindecken der Tische in den einladenden Restaurants, die Einkäufe der vielen Segelcrews. Der Geruch von mediterranen Gewürzen für die französischen Spezialitäten lädt Segelcrews ein, hier unbedingt einen Aufenthalt einzuplanen.

Friedhof in Bonifacio

© Marion Schäfer / escape from reality

Nach einer kurzen dritten Nacht schleiche ich mich morgens von Bord. Die Stadt möchte ich ganz für mich alleine haben. Nur ein paar streunende Katzen, Möwen und Beschäftigte der Stadtreinigung begegnen mir auf dem Weg zur Zitadelle. Fast am Ende der schroff aufsteigenden, dem Hafen vorgelagerten Landzunge finde ich den Friedhof. Einen solchen habe ich bislang noch nicht gesehen: im Gedenken an Verstorbene bleiben Familienmitglieder in den kleinen Grabhäusern auch nach dem Tod vereint. Nach Auslaufen aus der geschützten Hafenschlucht warten an Korsikas Steilküste noch einige Überraschungen: kleine Höhlen, winzige Badestrände und zerklüftete Felsvorsprünge laden per Dinghy zu einem Fotostopp ein, bevor es wieder auf Kurs Richtung Süden geht.

Ab in den Süden - ins Lavezzi Archipel

Im Lavezzi Archipel vor Anker

© Marion Schäfer / escape from reality

Felsformationen einer besonderen vom Wind geprägten Art sind plötzlich zu sehen. Prachtvolle von der Erosion abgeschliffene Steingebilde ragen aus dem Meer heraus. Aber keine Schildkröten weit und breit! Dies bringt mich aus meiner Illusion in die Wirklichkeit zurück, sind wir doch nicht auf den Seychellen sondern an der südlichsten Landmarke Korsikas, den Lavezzi Inseln angekommen: Ein wunderschöner Strand und ein Muss für Badehungrige. Ein Sprung ins Wasser, ein Schnorcheleinsatz und ein Ausflug zum berühmten Friedhof der Schiffsbrüchigen - dem Cimetière Acciarino - werden eingeplant. Alle Fotos und Filmaufnahmen gesichert! Au revoir, ma belle Corse sauvage, schönes wildes Korsika und zurück zu den smaragd leuchtenden Gewässern Nordsardiniens.

Das rötlich schimmernde Abendlicht lässt die spitz aufragenden bizarren Felsen der für die 4. Nacht vorgesehenen kleinen lang gezogenen Ankerbucht, der Cala Lunga, Isola Razzoli, noch surrealistischer wirken, geeignet als Drehset für einen Science Fiction Film. Spektakulär! Auf unserer eher sommertauglichen Yacht höre ich - auf der komfortablen Außensitzfläche gebettet - das Meeresplätschern und spüre eine sanfte Brise bei milden nächtlichen Außentemperaturen. Sternenhimmel, Mondlicht auf der glitzernden Wasseroberfläche. Ein Gefühl von Freiheit, Endlosigkeit und Erfurcht bleibt in Erinnerung - erlebt mitten im Herbst.

Spaß und Spannung

Die Vega

© Marion Schäfer / escape from reality

Regen am Folgemorgen! Vorbei an der Spiagga Rosa der Isola Budelli, der rosanen Bucht des unter Naturschutz stehenden Maddalena Archipels, ist der Stadthafen Cala Gavetta auf der Hauptinsel La Maddalena die heutige Törnetappe. Nicht so ohne mit fremden Menschen an Bord die Zeit zu verbringen. Um einem Bordkoller vorzubeugen genießt die 9-köpfige Crew bei Dauerregen die freie Zeitgestaltung. Abstand und Entspannung sorgen für gute Teamstimmung. Die Altstadt mit Cafés, Bars, Restaurants, Souvenirläden, Marken- und Sportgeschäften befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Anlegestelle. Wer möchte kann sich nach einem Stadtbummel zu einem gemeinschaftlichen Abendessen einfinden. Sardische Köstlichkeiten, Limoncello, nette Gespräche führen zur Feierlaune. Das Partyschiff soll seinem Namen endlich alle Ehre machen. Licht aus! Spot an! Der Co-Skipper entpuppt sich als Bord-DJ. Nur mit wenig Gepäck angereist sorgt er mit seiner mitgebrachten Discokugel für bunte Beleuchtung und eine ausgelassenen Stimmung. Reihum stellt die ganze Crew ihr eigenes Wunschkonzert zusammen, tanzt, lacht und singt an Bord bis in die frühen Morgenstunden. Die 5. Nacht ist deshalb nur kurz!

Durchs Maddalena Archipel nach Poltu Quatu 

Poltu Quatu - Abends in der Marina

© Marion Schäfer / escape from reality

Die Segeltour nähert sich dem Ende. Die vielen Inseln und Inselchen des Maddalena Archipels, wie z.B. die Isola di Caprera mit der Bucht Cala Coticcio, dürfen nur mit einer Sondergenehmigung besucht werden. Für Zaungäste ist deshalb nur ein Bojenstopp erlaubt. Phantastische Luftaufnahmen werden vom Drohnenkameraobjektiv in der Cala Portese eingefangen. Für die letzte Nacht wird der Ort Poltu Quatu angesteuert, unweit des mondänen Yachthafens von Porto Cervo gelegen. In der fjordähnlichen Marina dell’Orso sind Schiff und Crew vor den stürmisch aufkommenden Winden geschützt. Genau die richtige Wahl, um den Törn gemeinschaftlich ausklingen zu lassen. Da in der Nachsaison die meisten Lokale und Geschäfte bereits geschlossen sind steht eine selbst gekochte vegetarisch-vegane Bordmahlzeit auf dem Abendprogramm. Die aus dem Team erkorene Bordköchin Synke verwöhnt alle mit gesunden, leicht bekömmlichen Gaumenfreuden. „Wer kann der kann“, denn mit einer Gasflamme und einer in der Außenpantry integrierten Grillwanne ist es eine Kunst, ein schmackhaftes sterneverdächtiges Menu zu zaubern. Kompliment an die Köchin!

Am letzten Tag zurück nach Portisco

Noch einmal italienisches Flair erleben

© Marion Schäfer / escape from reality

Perfektes Segelwetter am Morgen für die letzte Etappe zum Ausgangshafen Portisco. Nur unter Rollfock und 5-6 Beaufort bei achterlichem Wind lassen die Yacht gut vorankommen. Mit großer Neugier beobachte ich die Foto- und Filmaufnahmen bereite Presse-Crew. Als almost Newcomerin werde ich mit einem Segelgenuss der Superlative beschenkt. Mit einem Bugstrahlruder und zwei Außensteuerständen ausgestattet verfügt diese Yacht über gute Segeleigenschaften. Nach 95 zurückgelegten Seemeilen lasse ich den Törn mit vielen einzigartigen Eindrücken revue passieren. Die tief stehende Herbstsonne Sardiniens, die zwischenmenschlichen Erfahrungen und die bereichernden in einer angenehmen Gemeinschaft geteilten Erlebnisse werden in meiner Erinnerung verankert. Der Winter kann kommen! Dem inneren Auge bleibt der sardisch-korsische Segeltraum unvergessen.

Bernhard, dem Skipper und Ausbilder der Segelsportvereinigung Rhein/Neckar e. V und allen Teilnehmern danke ich von Herzen für die wunderbar geteilte Segelzeit. Danke auch an Pantaenius Yachtversicherungen, die unseren Törn abgesichert haben.

Seekrankheit, Übelkeit, Meerwasserscheue? Weit davon entfernt. Alle Ängste habe ich überwunden und meine persönliche Mutprobe bestanden. Nun fühle ich mich segel- und flugtauglich und freue mich auf ein nächstes Mal!

Anne Klöckner-H.

Kabinencharter in Sardinien

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